Schneckenhaus versus Öffentlichkeit
Ich schreibe für mich. Schreiben als Therapie, Schreiben als Ventil.
Aber natürlich träume auch ich, nachdem ich so viel Zeit und Herzblut in das Projekt gesteckt habe, von einer Veröffentlichung. Genauso, wie ich Angst vor vernichtender Kritik habe. Oder Angst davor, meine meine Familie könnte es lesen und sich gekränkt fühlen. Denn ich liebe meine Familie. Oder aber, dass das Projekt meine berufliche Laufbahn vernichtet. Denn für viele kann eine depressive Ärztin ein Problem bedeuten. Man denke allein an Konzentrationsstörungen infolge der Erkrankung. Vielleicht nicht ganz so schlimm, aber ähnlich, wie der depressive Pilot, der im März 2015 den Airbus A320 des Germanwings- Flugs 9525 in den französischen Alpen im Sinne eines erweiterten Massen- Suizid mit Absicht zum Absturz brachte.
Um all dies zu verhindern, schreibe ich unter einem Pseudonym. Das fühlt sich ein bisschen so an, als bekäme ich im Rahmen eines Zeugenschutz- Programmes eine neue Identität.
Aber was soll ich sagen, meine über achtzig- jährige Mutter war die erste, die die Seite entdeckte…